Wachstum des Schießsports

Geschichte der Gilde - 9. Seite

Nach dem großen Fest wurde es erst einmal etwas ruhiger um die Gilde, bis mit der Wahl von Kurt Oelschlägel sen. zum Gildemeister im Januar 1962 wieder Bewegung ins Vereinsleben kam. Die Geselligkeit wurde weiter in den Vordergrund gerückt, was mit einer Karnevalsveranstaltung, einem Ostereierschießen und einer Nikolausfeier für Kinder weiter Unterstützung fand. Aber auch die Jugend fand immer mehr Zugang zur Gilde und so wurde im Jahr 1962 auf dem Schützenfest auch erstmalig ein Prinzenpaar gekürt: Theo Schrader jun. und Ute Oelschlägel.

In den kommenden Jahren wurde der Schießsport wieder aktiver betrieben und schon bald hatte die Gilde eine Gruppe Jungschützen zusammen, die in der Gaststätte „Alt Holten“ ihr Training aufnahmen und dadurch ihre Meisterschaften auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene erfolgreich durchführten. Der damalige Jung-schütze Dieter Tellmann brachte es sogar bis zur Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften.

1964 wurde das Vorstandsmitglied der Ruhrchemie AG Dr. Arthur Tambert Protektor der Holtener Schützengilde.

Gleichzeitig hatte die Kontaktaufnahme zur Holtener Großindustrie eine regelmäßige finanzielle Unterstützung zur Folge, die teils jedoch unter anderem Firmennamen bis heute andauert.

Ein weiteres Ereignis aus diesem Schützenjahr sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: Am Vorabend des Königsschießens gelang es einem Biefanger Schützen, trotz der gestellten Thronwache, die auch für das Wohl des neuen Königsvogels verantwortlich war, diesen zu „klauen“. Aus diesem Scherz erwuchs das „Vogel-Klau-Pokal-Schießen“ zwischen dem Schützenverein Biefang und der Gilde, das alljährlich ausgeschossen wurde.

Das Sportschießen trat immer mehr in den Vordergrund. Im § 2 der gültigen Satzung heißt es dort: „Zweck des Vereins ist die Förderung aller Arten des Schießsports, die Pflege des Schützenbrauchtums und der Geselligkeit.“ Schon bald entstand aus der Gilde die „Bürger-Schützen-Gilde Holten 1308 e.V.“, die offiziell beim Amtsgericht Oberhausen/Rhld. unter der Vereinsregisternummer 763 eingetragen wurde. Grundlage für diese Eintragung war die Satzung von 1894 mit der Überarbeitung von 1954.

Immer lauter wurden die Rufe der Sportabteilung nach einer verbesserten Trainingsmöglichkeit, um den Schießsport effektiver ausführen zu können. Bei den ersten Planungen der Sportabteilung zog man die verwaisten Umkleidekabinen des Sportvereins Grün-Weiß-Holten an der Bahnstraße auf dem Gelände der damaligen Ruhrchemie AG in Erwägung. Das Vorhaben zerschlug sich jedoch und der Wunsch von Mitgliedern und Sportschützen nach einem eigenen Vereinsheim wurde immer größer.

Erst mit der Fertigstellung des Kastells nahm der Schießsport in der Gilde einen gewaltigen Aufschwung. Unter Leitung der Gildebrüder Werner Tofahrn, Horst Ellerik, Dieter Tellmann, Lothar Heintze, Manfred Wilhelm und Manfred Obschernikat ging es mit dem Schießsport bergauf.

Auch auf Bezirksebene waren die Schützen der BSG Holten 1971 erfolgreich. Die Jugendmannschaft mit Karl-Heinz Glatzel, Kurt Oelschlägel und Jürgen Albert wurde mit 563 Ringen Bezirksmeister mit der Luftpistole. In der Einzelwertung belegte Karl-Heinz Glatzel mit 204 Ringen den 2. Platz und Kurt Oelschlägel mit 185 Ringen den 3. Platz.

Von da an ging es mit dem Schießsport weiter bergauf. Jedes Jahr nehmen Schützen der BSG Holten an Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften teil. Schützen der Gilde sind auch schon bis zur Deutschen Meisterschaft gekommen.


Nachkriegszeit
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