Textsammlung

Es war einmal…

anno 2001

…ein Prinz, der schoß seiner Prinzessin einen Vogel, einen prächtigen riesigen Adler, der an einem warmen und sonnigen Tag im Juni des letzen Jahrtausends durchlöchert von Hunderten von Schüssen vom Himmel fiel. Der ganze Hofstaat feierte den Prinzen, Kai II Lösgen mit seiner Prinzessin Stephanie II Weltmann und das Königspaar Herbert I Escher mit seiner bezaubernden Königin Christel I Hipp drei Tage und drei Nächte lang mit lauter edlem Trank, traditioneller Musik und adligen Gästen. Doch schon am vierten Tag mußte die Throngesellschaft fort. Sie hatten königlichen Pflichten nachzugehen und mußten ihr Zuhause, das schöne prunkvolle Kastell in dem alten Flecken Holten, verlassen.

Ihre Reise war nicht lang und sie mußten auch nicht weit fort. In dem Nachbarflecken Marxloh, gelegen in Duisland, welches von einem anderen König beherrscht wurde, wurde am achten Tag des achten Monats ein großes Fest gefeiert, auf dem der tollkühne Prinz mit seiner Prinzessin bis spät in die Nacht zu tanzen wußte. Schon am zwanzigsten Tag des gleichen Monats erreichte die königliche Gesellschaft die Tore des geliebten Kastells wieder, von denen aus eine freudige Rundfahrt auf den eher unköniglichen (Draht)Eseln zu Ehren der Heimgekommenen angesetzt wurde. Bevor dann die nächste königliche Pflicht auf das gelobte Prinzenpaar zukam, verlebten sie ihre knappe Freizeit auf kleineren Festen des Hofstaates oder bei amüsanten Spielen im Dorf. Denn schon am siebzehnten Tag des neunten Monats reisten sie mit den Kindern des Hofstaates in eine ferngelegene Region namens Phantasia Land, teilwei-se noch unerforscht, wo sich die Kleinen im Umgang mit Drachen und anderen Fabelwesen üben sollten. Denn diese Fähigkeit sollte sich schon sieben Tage später bezahlt machen.

Es war ein großer Tag für den tapferen Prinzen. Das bezaubernde Fest im Holtener Kastell zu Ehren des Stadtprinzen wurde überschattet. Eine riesige Bestie, ein verhexter hölzerner Vogel versuchte, die Prinzessin zu entführen, doch der tapfere Prinz konnte den Dämonen töten und bekam den Ehrentitel des jugendlichen Kreiskönigs, eine Ehre, die nur den Besten und Tapfersten gebührt. Seine neuerworbenen Ehrenabzeichen konnte der Prinz nun auf dem schillernden Feste auf der Burg zu Vondern ausgiebig bewundern lassen.

Für das heilige Fest des Jesus von Nazareth hatte sich die Königin, eine gütige und liebe Frau, besonders für die Kleinen im Volke etwas Bezau-berndes ausgedacht. Man ließ einen Hofkasper kommen, der die Kinder unterhielt, und der Barde stimmte ein heiteres Liedchen nach dem anderen an. Das Jungvolk des Reiches wurden auf Kosten der Staatsschatulle ins zeitgenössische Theater eingeladen und mit einem vollen Magen und zufriedenen Gesichtern von den Hofbediensteten wieder in die Obhut der Eltern zurückgebracht.

Am vierundzwanzigsten Tag des zweiten Monats eines neuen Jahres feierte man ein weiteres königliches Fest zu Ehren aller Narren, die es zu ihrem Beruf gemacht hatten, die königlichen Damen und Herren zum Lachen zu bewegen.

Am ersten Tag des vierten Monats berief die königliche Beraterin Carmen Weigl zu einem Tag im Sinne der Fortbildung alle Kinder des Reiches ins Kastell, um sie in Hindernislauf und Denksport zu lehren. Am zwölften Tag des fünften Monats mußte die königliche Gesellschaft mit ihrem Gefolge das geliebte Kastell nun wieder verlassen. Vom Monarchen des Königreiches Styrum eingeladen, verbrachte man hier einen wunderschönen Abend mit viel Tanz und volkstümlicher Musik, die der Prinzessin noch sieben Tage später, bei der Ankunft im Kastell, im Ohre klang. Wieder war der ganze Hofstaat so erfreut über die Wiederkehr der könig-lichen Familie, daß man die traditionelle Rundfahrt auf dem Drahtesel ansetzte. Denn die königliche Gesellschaft mußte schon am fünften Tag nach der Heimkehr wieder fort in das Dorf bei Schmachten, wo es ein zweitägiges Fest feierte.

Am folgenden Tag ritt man weiter zu einem Feste im Hause des Mateckis, und der krönende Abschluß war schließlich das Fest im Nachbarstaate Holtens, in Barming. Nun ritten die königlichen Hoheiten wieder zurück nach Hause. Der junge Hofstaat überraschte seine Herrscher mit einem spritzigen und erfrischendem Bad, was denen nach dieser langen Reise äußerst angenehm war. Die Prinzessin lag einfach nur da und überdachte all die Reisen und die Feste, die sie nun miterlebt hatte. Sie war sehr glücklich, in dieser Familie leben zu dürfen und solch ein wunderbares und ehrgeiziges Volk zu haben. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann ist sie auch heute noch so glücklich.

Jugendsprecherin und Prinzessin Stephanie II Weltmann