Ursprung der Gilde

Geschichte der Gilde - 1. Seite

Die Anfänge der Gilde sind fest mit der Gründung der Stadt Holten und dem Bau der Burg Holte verknüpft. Am 25. Januar 1299 heiratete Engelbert II. von der Mark[1], der erstgeborene Sohn des Grafen Eberhard I. von der Mark[2], die allein stehende Frau Mechthilde, die Erbtochter von Holten und Arberg. Durch diese Verbindung weitete Graf Eberhard I. von der Mark seinen politischen Einfluss Richtung Westen aus.

Obwohl Engelbert von der Mark mit Mechthilde auch die Burg Holte und den dazugehörigen Besitz geheiratet hatte, kümmerte er sich zunächst recht wenig um die neuen Ländereien. Dem Grafen Eberhard von der Mark war jedoch um so mehr daran gelegen die Holtener Neuerwerbung und damit auch seine Macht zu festigen. Deshalb drängte er darauf, die Holtener Burg, die sich in keinem guten Zustand befunden haben sollte, zu einer starken Festung im äußersten Westen seines Landes auszubauen. Er ließ sie kurzerhand niederreißen und einen Neubau beginnen.

1307 galt der Bau als beendet. Zur Sicherheit der um die Burg entstandenen Gemeinde schien die 1308 folgende Gründung einer Schützengilde geradezu eine Notwendigkeit zu sein. Sie war als kirchliche Bruderschaft soldatisch organisiert und wesentlicher Bestandteil der Bürgerwehr. Doch schon vor 1308 muss mit großer Wahrscheinlichkeit eine organisierte Schützenwehr existiert haben, denn es dürfte sonst kaum möglich gewesen sein, mit den sechs bis acht Burgmannen auf Dauer Angreifer aus Holten zu verjagen.

Bei Belagerungen der Heimatstädte in Kriegszeiten standen die Mitglieder der Schützengilde an besonders gefährdeten Stellen, während die verschiedenen Zünfte den Wachdienst versahen. In Kriegszeiten mussten sie den Wegelagerern oder sonstigen verdächtigen Personen das Handwerk legen. Zu diesem Zweck wurden Landwehren und Schlagbäume errichtet. An den Schlagbäumen und auf den Kirchtürmen waren ständig Wachen.

Die Waffe der Gilde war der Bogen oder die Armbrust, bis diese von den Feuerwaffen verdrängt wurden. Ein ständiges Training mit den damaligen Waffen war Teil des Gildelebens. Jedes Jahr zu Pfingsten feierte man ein großes, glänzendes Fest mit einem Preisschießen.

Training mit der Armbrust
Training mit der Armbrust

1310, zwei Jahre nach Gründung, erhielt schließlich die neu gegründete Stadt Holten ihre Privilegien und Stadtrechte.

Fussnoten

  1. Graf Engelbert II. von der Mark († 18. Juli 1328) war Graf von Aremberg. Am 25. Januar 1299 heiratete er Mechtilde von Aremberg († 18. März 1328), Tochter von Johann von Aremberg und Katharina von Jülich, in Hammerschmiede bei Aalen. Er verlieh der Stadt Bochum auf der Burg Blankenstein im Jahre 1321 die Stadtrechte.
  2. Graf Eberhard I. von der Mark († 4. Juli 1308 in Fröndenberg), Vogt zu Essen, war der erstgeborene Sohn von Graf Engelbert I. von der Mark († 1277) aus dessen erster Ehe mit Kunigunde von Blieskastel, einer Tochter von Graf Heinrich. Graf Eberhard kämpfte Zeit seines Lebens gegen die Macht Kurkölns, stand 1288 bei der Schlacht von Worringen gegen den Kölner Erzbischof und eroberte im Anschluss die Stadt Werl, die Neue Isenburg in Essen, sowie die Raffenburg und die Hohenlimburg in Limburg bei Hagen.

Die Zeit nach der Gründung
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